Stellungnahme zur Presseerklärung ..

Stellungnahme zur Presseerklärung ..

des Familienheim Vorstandes vom 23.01.2018

Nach dem offenen Brief der Bürgerinitiative, der Veröffentlichung eines Gutachten (beides hier), der erneuten Bitte, dass genossenschaftliche Werte umgesetzt werden veröffentlicht heute die Familienheim erneut Ihre bekannte Agenda, die in keinster Weise auf die Argumente und Bedürfnisse der Bewohner*innen eingeht, die nunmehr seit über 7 Monaten an den Vorstand herangetragen werden. Diese Bedürfnisse der Bewohner*innenschaft sind dem Vorstand hinlänglich bekannt (zur Umfrage).

Die Bewohner*innen haben mehrfach um ernsthaften Dialog gebeten.
Diese Dialogbereitschaft besteht weiterhin. Dialog, Beteiligungsmethoden, gemeinschaftlich genossenschaftliche Auseinandersetzung sind seitens der Bewohner*innenschaft dringend gewünscht.

Das Familienheim veröffentlicht wieder mehr oder weniger inhaltlich unverändert Planungen, die bereits von der Gestaltungsbeiratssitzung am 30.11.2017 (Ergebnisse GBR) rundweg abgelehnt wurden. Auf öffentliche politische Forderungen (siehe hier) und die Vorlage des Gutachtens der Bewohner*innen-Initiative wird seitens des Vorstandes des Familienheim Freiburg bisher nicht eingegangen.

Zu einigen Punkten der aktuellen Presseerklärung – unsere Stellungnahme:

(Quelle der FH-Zitate: http://www.familienheim-freiburg.de/Presse/Aktuell/Unsere%20Planung%20in%20der%20Wiehre.php)

„Für alle Planungen von der Familienheim gilt der genossenschaftliche Gedanke, die Wohnanlagen für die Mitglieder zeitgemäß und gleichzeitig bezahlbar zu gestalten.“

Die Wohnungen sind zeitgemäß saniert und derzeit noch bezahlbarer Wohnraum. Aktuell liegt die Miete (siehe SWR Beitrag in der Landesschau aktuell) einer 52 qm Wohnung im 1. OG bei 450 € incl. Betriebskosten. Bei gleichbleibender Wohnungsgröße und gesteigerten Betriebskosten für Aufzug, Klimaanlagen, plus TG Stellplatz käme es bei 10 €/qm zu einer Miete von ca. 745 €*. Die Familienheim baut aktuell eher 2 Zimmer Wohnungen mit 64 qm. Damit läge die Miete bei 904 €* für 2 Zimmer.

„Ein Teil des Bestandes in der Wiehre datiert aus den Jahren 1938 bis 1952, ist also zwischen 79 und 65 Jahren alt, und befindet sich weitestgehend noch im ursprünglichen Zustand.“

Die Wohnungen wurden nachweislich immer wieder saniert (-> Siehe Wohnungen & Gutachten)

„Der Wohnungsbedarf verändert sich entsprechend den Anforderungen und Bedürfnissen von Familien und einer älter werdenden Mieterschaft.“

Siehe oben. Die Wohnungspreise wären die größte Barriere für die aktuelle Bewohnerschaft. Es ist und bleibt 100% funktionaler, geschätzter, bezahlbarer und genossenschaftlich erhaltener Wohnraum! Die Raumaufteilung ist für Familien perfekt. Die Bewohner*innenschaft sieht keinen Anlass für einen Abriß.

„2. Zielsetzung von der Familienheim Freiburg
– Erneuter Mietwohnungsbau zu bezahlbaren, langfristig preisgedämpften Mieten.“

Seit zehn Jahren ist der Wohnungsbestand innerhalb der Genossenschaft nachweislich nicht wesentlich gestiegen. Die Mieten stiegen in den letzten 10 Jahren um 32 %.

„- Erhalt der derzeitigen Mieterstruktur“

Siehe oben. Die Mietpreisentwicklung wäre drastisch, unter anderem auch wegen deutlich höherer Betriebskosten. Bei den angedachten 30% gefördertem Wohnraum enstünden ca. 20 günstigere Wohnungen. Die Miete für eine 2 Zimmer Wohnung (61qm) läge bei 773 € incl. geschätzter Betriebskosten*. Bei vorherigen 450 € incl. Betriebskosten ist selbst das ein Zuwachs von ca. 71%.

Wir gehen nach der aktuellen Wohungsbaupolitik davon aus, dass die Planungen für das Gesamtquartier nicht wesentlich von den aktuellen Absichten abweichen, geschweige denn von der Politik der letzten zehn Jahr. Die Bilanzsumme der Genossenschaft lag 2006 bei 102 Mio € – 2016 lag die Bilanzsumme bei 158 Mio €. (Quelle: Geschäftsberichte)

Wir sehen die Gefahr der Gentrifizierung und des Verlustes unserer Heimat und unseres Zuhauses!

Wenn die Planungen durchgesetzt werden, gegen den Willen der Bewohner*innen, dann hat dies Auswirkungen auf die gesamte Wiehre.

Der Mietspiegel würde steigen. Die Sozialstruktur würde aktiv verändert. Die architektonische, historische Besonderheit des Ensembles würde moderner Beton- und Verdichtungs- Bauästhetik weichen.

Nichts davon ist in unseren Augen notwendig!

*Betriebskostenschätzung in Bezug auf Daten der Neubauten gegenüber.